Krankenpflege

Ute´s rechter Knöchel leuchtet in allen Regenbogenfarben und sie kann nicht richtig auftreten, so dass sie ans Bett gefesselt ist. Wer Ute kennt, ist dies weniger ein Problem für sie. Andy jedoch wird ein wenig unruhig und fährt mal mit dem Roller nach Spanien zum einkaufen und mal mit dem Rad in der Gegend herum. Ab Donnerstag Nachmittag ist starker Regen angesagt und vorher will Andy noch ne Runde mit dem Rad raus. Jedoch kommen die Wolken in einem Affentempo angerauscht und ausgerechnet am weitesten Punkt der Runde fängt es an zu schütten wie aus Eimern. Patschnass, das Wasser läuft echt aus den Schuhen, kommt er wieder am Dicken an. Leider spiegeln die gemachten Fotoaufnahmen nicht die Wassermassen richtig wider, doch es regnet 36 Stunden äußerst heftig. Um aus unserem Dicken zu kommen muss Andy mit Steinen und Holzbohlen einen Steg bauen. Nachdem das Wasser abgelaufen ist bereiten wir alles für unsere Weiterfahrt vor.
Am Montag fahren wir hierfür schon einmal zum Ver- und Entsorgen und dabei passiert das Malheur, aus unserem Schwarzwassertank (Schei.......) kommt nach ein Paar Tropfen nichts mehr raus, guter Rat ist gefragt. Alle Nachbarn versuchen Andy bei einer Lösung des Problems zu helfen. Nachdem auch die beim örtlichen Chinesenmarkt besorgte Spirale keinen Erfolg verzeichnet werden die Gesichter immer länger. Jack, unser netter holländischer Nachbar, empfiehlt ne Runde zu fahren - vielleicht löst sich ja so der Pfropfen welcher das Abflussrohr verstopft, also fahren wir wild schaukelnd durch den Ort. Die Schei... kommt gar aus dem oberen Loch an der Seite des Dicken heraus, wat für ne Sauerei. Als letztes versuchen wir den zweiten Tipp von Jack und schließen den Frischwasserschlauch an den Ausfluss an und sorgen mit einem Küchenhandtuch für entsprechende Dichtigkeit. Und siehe, nein besser höre da, mit einem lauten Flopp rutsch den Pfropfen nach innen und et lüpt wieder. Komisch, wir freuen uns wirklich über die schlecht riechende Brühe.
Nach so viel Aufregung ist uns nicht nach selber Abendbrot machen und so gehen wir mit Ina und Frank auf eine super leckere Pizza im Ort.

Weit sind wir am Mittwoch nicht gekommen, dafür stehen wir hier in Pomarao super schön direkt am Fluss. Außer zwei kleinen Lokalen gibt es hier nichts. Dort funktioniert zumindest WLAN, denn Internet ist über unsere Karte leider nicht möglich. Super ruhig ist es - vor allem Nachts. Morgens werden wir vom zwitschern der Vögel geweckt. Am Freitag fahren wir mit dem Roller zu den Mina de Sao Domingos, recht interessant zu sehen wie hier vor über 100 Jahren Kupfer abgebaut wurde. Das Erz wurde dann über eine 20 KM lange Zugstrecke bis zu unserem Dörfchen am Fluss gebracht. Dort stehen wir nun, ohne den Schiffsverkehr gäbe es den Ort wohl nicht. Der dortige Stellplatz ist sehr schön, für unseren Dicken aber zu klein und vor allem randvoll.

 

Wir genießen es in schönster Sonne vorm Dicken zu sitzen, leben von unseren Vorräten, zu kaufen gibt es hier nichts. Am Sonntag gehen wir in eines der beiden kleinen Lokale, bei Maria, zum Mittagessen. Super lecker, für Ute gibt es geschmorrte Schweinebäckchen und für Andy einen Eintopf mit weißen Bohnen und Tintenfisch. Und die Preise erstaunen uns wieder einmal, zwei Gerichte, zwei Nachtische, Wein, Bier und Absacker für 21 €. Heute haben wir uns einen Verdauungsmittagsschlaf verdient.

 

Vor dem Dicken stand das Wasser ziemlich hoch

Hier irgendwo steckte der Übeltäter fest

Die ehemalige Kupfermine ist abgesoffen

In Richtung Spanien geht nix mehr, hier hat der vergangene Regen einen Hang weggespült

Blick aus dem Dicken auf den Grenzfluss

Ein super Platz am Fluss, total ruhig mit einem klassen Ausblick

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Kommentare: 2
  • #1

    Frank und Ina (Montag, 20 Februar 2017 15:37)

    Wie schön das Ihr einen so schönen Platz gefunden habt,wir stehen noch immer bei Hundegebell in Vila Real de Santo Antonio und Ina denkt noch immer an den netten Abend und der leckeren Pizza � für welche sich das sündigen echt gelohnt hat � Es ist komisch morgens aus dem Fenster zu schauen und der "Dicke" ist nicht mehr da � Aber wer weiß,eventuell sieht man sich ja durch Zufall wieder,wäre ja nicht das erste Mal....liebe Grüße von ���‍♀️��

  • #2

    Manni (Montag, 20 Februar 2017 16:29)

    Hallo Ihr Lieben,
    wir wünschen Dir, liebe Ute, dass Du die Fesseln bald lösen kannst und wieder putzmunter auf dem Radl sitzt. Wie geht es Dir mit Deiner zweiten "Krankheit"? Dieses Jahr ohne Fasching?
    Da hat man es als altes ehemaliges Nordlicht besser. Da wäre der Entzug nicht so tragisch.
    Auf jeden Fall gute Besserung und liebe Grüße von Deinem Ex. - Keine Panik Leute - vollständig heißt es: Ex-Kollegen.
    Servus Barbara und Manni