Am Atlantik

 Bis wir am Sonntag wieder soweit sind, alle Ver- und Entsorgungen erledigt sind, ist es fast Mittag. Aber nicht schlimm, denn es regnet immer wieder und die Strecke finden wir heute nicht so schön. Viele Gewerbegebiete und keine interessante Landschaft, dies ist das erste Mal so, seit wir in Portugal unterwegs sind. Wir haben uns einen Parkplatz am Museu e Ruinas, Romanas de Conimbriga ausgesucht um uns zum einen die Ausgrabungen anzusehen und zum anderen ruhig zu übernachten. Aus der Besichtigung wird nix, es regnet ohne Ende und nachdem um 22:30 Uhr das Auto mit der lauten Musik wegfährt ist die Nacht super ruhig. Auch am Montag regnet es, also keine alten Steine ansehen, wir fahren direkt nach Coimbra. Es soll eine tolle Stadt sein, auch könnten wir hier gut am Ufer des Rio Mondego stehen und über eine Fußgängerbrücke in die Stadt laufen doch es regnet immer wieder recht heftig und über Nacht stehen möchten wir hier auch nicht – die nahe Hauptstraße ist uns zu laut. So fahren wir weiter und hoffen bei der wenige KM entfernten Burganlage Castelo de Montemor-o-Velho um mehr Wetterglück. Wir können direkt vor dem Burgtor parken und haben gar ein Regenloch mit etwas Sonnenschein von 30 Minuten erwischt. Leider ist das holprige Kopfsteinpflaster noch nichts für Ute´s Fuß und so sprintet Andy alleine los. Es ist wirklich eine schöne Burgruine, mit EU Geldern saniert, mit klassen Ausblicken über die Landschaft rings rum. Heute leider nur auf die Schnelle – dank der dunkel aufziehenden Wolken und mit den ersten wirklich dicken Tropfen ist Andy wieder beim Dicken, det war echt knapp. Wieder kommt ein heftiger Regenschauer runter. Für die nächsten Tage ist besseres Wetter angesagt und so fahren wir ans Meer. Auf einem großen Parkplatz direkt hinter der großen Düne finden wir in Praia da Vagueira ausreichend Platz für unseren Dicken. Der Ort ist im Winter, wie so viele am Meer gesehene, fast menschenleer, doch es gibt zumindest 2 – 3 offene Lokale, eine Bäckerei, einen kleinen Supermarkt und eine winzige Fischhalle. Dafür entschädigt der Spaziergang über die Düne um so mehr, der Atlantik tobt und schickt eine Welle nach der anderen, ein lautes Spektakel und die Gischt lässt es aussehen als hätten wir dicken Nebel. Am Dienstag holen wir die Räder raus und kämpfen uns gegen den Wind auf tollen Radwegen in den nächsten Ort. Hier hatten auf der Herfahrt mit unserem Dicken witzige bunt gestreifte Häuschen gesehen und diese schauen wir uns nun genauer an. In einem kleinen einheimischen Lokal gibt es für uns leckere gegrillte Dorade. Zwei ruhige Tage stehen wir auf dem Parkplatz, naja ganz so ruhig ist es auf Grund der Wellen nicht – bei dem ein oder anderen Brecher haben wir das Gefühl, dass der Boden unter unseren Füßen vibriert. Am Mittwoch geht Andy noch für eine Fischsuppe in der nahen kleinen Halle einkaufen und wird auf deutsch beraten. Die Dame hat 16 Jahre in Meppen gelebt und scheint es zu genießen über ihre Zeit in Deutschland und natürlich über die Herstellung der typischen portugiesischen Fischsuppe zu erzählen. Schön, dass wir jetzt Zeit haben solche Dinge zu genießen – früher hätte Andy sicher schon den Zeitplan für die nächste Strecke in Gefahr gesehen – einfach herrlich. Zumal unsere Fahrstrecken nur zwischen 100 und 150 KM am Tag liegen, da sind solche Erlebnisse doch wirklich schön einzubauen. Wir überlegen lange ob wir uns Porto ansehen sollen oder nicht, entscheiden uns aber dagegen. Irgendwie hängt uns die Erinnerung an Lissabon noch nach, große Menschenmengen sind wir scheint´s nicht mehr gewöhnt. So fahren wir dann am Donnerstag über die Autobahn an Porto vorbei und suchen uns einen kleinen Campingplatz in der Nähe von Areia direkt am Meer aus. Der Wetterbericht sagt Sonne satt und bis zu 24 Grad voraus  und wir wollen mal ein wenig Sommer Feeling genießen. Die Anfahrt zum Platz ist für uns und unseren Dicken recht anstrengend, es geht über 4 KM Kopfsteinpflaster und es holpert schon sehr. Dafür haben wir auf dem Campingplatz Platz ohne Ende, außer uns stehen nur noch 4 weitere WoMo´s  hier, traumhaft ruhig, die Wellen sind etwas weiter weg und somit als leichtes Rauschen zu hören und wir holen uns den ersten Sonnenbrand in diesem Jahr. Die Fischsuppe ist gut gelungen und die Spaziergänge am Meer mit der Brandung sind klasse – wirklich zwei super schöne Tage am Meer.

 

Parkplatz am Museu e Ruinas, Romanas de Conimbriga

Coimbra

Burganlage Castelo de Montemor-o-Velho

Das Meer tobt ganz schön

Praia da Vagueira

Durch Tunnelröhren zum Strand

Kilometerlanger Strand

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Kommentare: 2
  • #1

    Angelika und Rolf Harjes (Mittwoch, 15 März 2017 16:49)

    Hallo, Ute. Hallo, Andreas.
    Wir haben ja schon lange nichts mehr voneinander gehört. Und heute habe ich von Angelika Hoenen durch Zufall von Euch gehört. Tolle Sache mit Eurer Weltreise. Wir geben zu, dass wir den Mut hierzu nicht so ohne Weiteres aufbringen würden. Wir wünschen Euch Alles Gute und werden bestimmt gerne mal in Eurem Blog lesen. Evtl. Wird sich Kirsten Kiau (ehemals Kupferschmidt) auch bei Euch melden
    Haltet durch und habt viel Spass.
    Angelika und Rolf Harjes

  • #2

    Kirsten Kiau (Kupferschmidt) (Mittwoch, 15 März 2017 16:55)

    Hallo Ihr Zwei,
    da bin ich schon :)
    Freue mich, von Euch zu lesen!
    Bin jetzt auch schon 49 Jahre jung - wo ist die Zeit geblieben?
    War Anfang 20 als ich Ute im AZV kennengelernt und später in Leipzig wieder getroffen habe.
    Auf Eurem Polterabend war ich auch. Ach je...waren das Zeiten.
    Freue mich mit Euch über Euer Abenteuer.
    War letztes Jahr in Portugal... Mein Land ist es nicht geworden.
    Bin gespannt, was Ihr noch so erlebt.
    Wünsche Euch allzeit gute Fahrt und tolle Eindrücke!
    Klasse Idee mit dem Blog!
    Liebe Grüße, Kirsten