Auf den Lofoten

Da wir die Fähre um 18:45 Uhr bereits am Vortag reserviert haben, können wir Montag ganz entspannt nach Bodoe fahren. Vorher haben wir noch Zeit gemütlich durch den Ort zu spazieren. Kleines nettes Städtchen mit einer Mall und vielen kleinen Lokalen im Hafen. Es ist endlich mal wieder Sonnenschein, nach den ganzen Regentagen tut uns dies sehr gut. Nach 4 Stunden auf der Fähre landen wir in Reine auf einem großen Schotterplatz direkt am Wasser. Die Überfahrt ist recht ruhig aber es geht ein heftiger Wind, Andy geht immer wieder an Deck um sich die vorbei ziehenden Inseln anzuschauen. Dienstag bleiben wir noch einen Tag in Reine stehen. Reine ist der fotogenste Ort der Lofoten und ist gar im Lego Land nachgebildet. Schöne kleine bunte Holzhäuser, die vielen Fischgestelle für den berühmten Stockfisch – leider hängen nur noch vereinzelt einige Fischköpfe, was aber dem unangenehmen Geruch keinen Abbruch tut, was mag es hier stinken wenn alle Gestelle im Frühjahr voller Fisch hängt – nette Lokale und Fischerbote. Die Kulisse perfekt machen dann die Berge ringsum – schon ein schöner Ort. Auch die Stimmung ist klasse, hier warten viele Backpacker auf eine Fähre zu den Wanderwegen, welche nur per Schiff zu erreichen sind. Am Mittwoch fahren wir auf engen Sträßchen nicht allzu weit bis zum CP Fredvang. Ein großer Wiesenplatz wo wieder einmal alle kreuz und quer stehen, ist wohl so üblich in Norwegen. Die Sonne zeigt sich immer mehr und auch der Wetterbericht verspricht weitere Sonnentage, so dass wir uns spontan entschließen einige Tage hier zu bleiben. Die letzten Wochen sind wir ja immer jeden Tag gefahren oder haben uns eine Stadt angesehen, wir brauchen mal eine Auszeit vom immer wieder woanders ankommen. So werden es 8 Nächte, die Sonne ist klasse und wir sitzen häufig vorm Dicken und ruhen uns aus. Auch quatschen wir mit Nachbarn, lernen zwei nette Pärchen aus Hagen und Zürich kennen. Die 4 haben sich im Oktober letzten Jahres auf einem CP kennen gelernt und sind nun überwiegend zusammen auf Tour. Die beiden Männer haben ein Boot mit und sind jeden Tag zum Angeln raus. An ihrem Angelerfolg haben wir teil und genießen leckeren Heilbutt und Lump. Vielleicht sehen wir die 4 wieder – sie wollen im nächsten Winter nach Spanien und Marokko, so wie wir auch. Nur ausruhen ist langweilig, Andy muss natürlich wieder etwas unternehmen, in der Nähe soll der schönste Strand der Lofoten sein. Vom CP zu Fuß in 7 km zu erreichen, also los. Schon bald geht es steil bergauf, über Stock und Stein und teilweise recht ausgesetzt. Ist es nicht sein Wandertag oder ist es doch recht anstrengend? Nach 2 Stunden ist der Grad auf 580 Höhenmeter erreicht, von hier oben ist die Bucht zu ahnen, doch um dort hin zu kommen müsste Andy die Höhenmeter wieder runter und dann retour wieder rauf und wieder dann runter kraxeln. Nach einigem hadern mit sich selbst dreht er um. Auf dem Weg runter ist dies wohl die richtige Entscheidung: die Beine schmerzen und das lädierte Knie meldet sich auch. Auch soll es eine einfachere Strecke zum Strand geben. Mit dem Rad fährt Andy auch immer mal wieder zu einer nahen Brücke, um dort von einem alten Bootsanleger zu angeln. Die Kühltruhe füllt sich zunehmend mit Makrelenfilet. Eine kleine Fahrradtour auf Nebenwegen führt in das Hinterland, vorbei an der Einstiegsstelle zum zweiten Wanderweg zum Strand. Es ist Samstag und es stehen viele Autos und Kleinbusse hier. Also wird die Wanderung auf Montag verschoben, leider. Denn es ziehen am Montag Wolken auf die sich die nächsten Tage halten. Am Dienstag abend kommen dann Nebelfelder auf die sich dann leider auch tagsüber halten. Immer wieder hören wir von neu ankommenden Mobilisten, dass diese bis kurz vor dem Eintreffen hier am CP nur durch Sonne gefahren sind. Für uns ein klares Signal zum Aufbruch. Es geht weiter. Die Fahrt über die kleinen Inseln der Lofoten ist traumhaft schön, wir haben uns echt in dieses Land verliebt. Wir machen uns am Donnerstag auf – nach kurzer Fahrt geht es auf schmalen Straßen zum Museumsdorf Nusfjord. Hier gibt es einen winzigen Parkplatz, nix für uns. Die Auffahrt ist schon ziemlich steil und unübersichtlich. Oben dann Chaos pur, die rauf fahren sehen natürlich nicht, dass alles rappelvoll ist. Hier zu drehen kostet uns sicher eine halbe Stunde. Dann stehen wir oben auf der steilen Abfahrt und von unten drängeln die nächsten nach. Wir sollen doch rückwärts fahren. Nee, da spielt Andy nicht mit, Motor aus und irgendwann unter lauter Protesten fahren die zwei Autos dann rückwärts. Warum eine Fahrerin dies gerne vermieden hätte wird schnell klar, die Fahrt ähnelt mehr einer Schlangenlinie und muss mehrfach neu angesetzt werden. Also nix mit Museumsdorf für uns. In Leknes kaufen wir nach der langen Zeit ein, es gibt Krabben, Pizzazutaten, Bier und Salat, für sage und schreibe 160 €, und der Wagen ist nur zu einem drittel voll. Bei Sport1 gibt es für Andy neue Blinker, denn der ein oder andere ist auf dem Meeresgrund geblieben. Die Sonne genießen wir auf einem super schönen CP in Brustranda. Alle Plätze sind direkt am Wasser gelegen und bilden in Verbindung mit den roten Ferienhäusern eine schöne Kulisse. Auch kann Andy seinem neuen Hobby direkt vorm Dicken nachgehen und bringt 4 Makrelen an Land. Am nächsten Tag kommen wir ungewöhnlicherweise früh los, 11Uhr J Das Wetter ist herrlich und wir fahren auf kleinen Nebenstraßen einen Kringel um eine weitere Insel. Der Weg nach Henningsvaer ist idyllisch das Wasser ist klar und smaragdgrün. Das kleine Städtchen ist nett anzusehen und in einer Stunde zu erkunden. Die Beschreibung „das Venedig der Lofoten“, naja, passt aber für uns nicht so ganz. Nachmittags landen wir auf dem CP in Kabelvag. Hier stehen wir zwischen dicken Felsen direkt am Meer. Wir sitzen bei 24 Grad vorm Dicken und genießen das Abendprogramm. Direkt vor uns gibt es zwei steile Kletterrouten und die werden von mehreren Kletterern in Angriff genommen – mal mehr und mal weniger gekonnt. Als Höhepunkt ziehen zwei Schiffe der Hurtigroute an uns vorbei. Lange sitzen wir draußen und essen fangfrische Makrelen mit Salat – was für ein Genuss. Am nächsten Tag sind wir nach wenigen KM in Svolvaer, eine für seine Galerien, Läden und Kulturveranstaltungen bekannte Stadt auf den Lofoten. Schön ja, aber ..... so ganz springt der Funke nicht über. Aber es ist super warm und wir erstehen Ersatz für den zu Bruch gegangenen Deckel für unsere große Pfanne und kaufen noch Kleinigkeiten für den Kühlschrank ein. Am Trollfjord an der schmalsten Stelle von 80 Metern Breite stellen wir uns auf einen Stellplatz direkt am Wasser. Dieser ist bekannt dafür, dass die Schiffe der Hurtigrouten ganz nah an einem vorbei ziehen. Und so ist es auch, toll. Um 17 Uhr und 24 Uhr fahren sie direkt an uns und dem Dicken vorbei und tuten auf Grund der winkelnden Wohnmobilsten. Auch vom Anleger aus kann Andy wieder einige Makrelen an Land ziehen, langsam geht uns der Platz in der Kühltruhe aus. Morgen geht es zu der Inselgruppe der Vesteralen und dort in Andenes wollen wir auf Walsafari gehen.

 

Lofoten wir kommen

in Reine stehen wir zwei Nächte mit super Ausblick auf Berge und Fischerdorf

Die Fischköpfe stinken heftig

Ausblicke auf der Wanderung

Blick Nachts um kurz vor 12 aus dem Schlafzimmerfenster

hier stehen wir 8 Nächte

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