53. Tag Weingut Les Cellier des Meknes

Um 9:00 Uhr geht es los mit der Stadtführung. Unser Führer mit dem Namen Sahid ist witzig und hat Deutsch studiert. Er führt uns an der Palastmauer entlang, zeigt uns den Stadtsee, die riesigen Speicherbauten und die Pferdeställe aus dem 1400 Jahrhundert er erzählt wirklich lebhaft und interessantes. Zurück beim Dicken mit dem Umweg über einen schönen Laden geht´s los. Wir fahren zu einem Fischrestaurant und essen lecker einen kaum zu schaffenden Berg an gegrillten Fisch und auch noch preiswert für 7 €. Nach einem kurzen Besuch im Supermarkt fahren wir zum größten Weingut Marokkos "Les Celler"  das größte Weingut Marokkos. Hier machen wir eine Besichtigung mit anschließender Weinprobe. Die Besichtigung ist beeindruckend, riesige Hallen mit unzähligen Fässern. Die Weinprobe dagegen ist sehr enttäuschend: aus 3 Weinflaschen – weiß, rosé und rot – wird uns jeweils eine Pfütze eingeschenkt, und wohl auch noch der billigste Wein, der hier hergestellt wird. Den 3 Damen, die Champagner trinken, wird anderer Wein eingeschenkt – auch nicht viel besser, und das für 20 EUR bzw. 30 EUR pro Person. Für uns reine Verarsche. Schade eigentlich den das Weingut ist für einige gute Weine bekannt, Leider ist der Verkaufsraum schon zu aber morgen ab 9 Uhr können wir dann Einkaufen. Später sitzen wir im Hofgelände zusammen in der Sonne und erzählen.

Der Weinbau in Marokko geht bis auf die Zeit der Phönizier zurück. Anfang des 1. Jahrhunderts übernahmen die Römer nach der Zerstörung Karthagos die Herrschaft in Nordafrika, nannten die neue Provinz Mauretania (und die Bevölkerung Barbaren = Berber) und führten Rebsorten aus den Mittelmeerländern ein. Ende des 7. Jahrhunderts wurde das Land von den Arabern erobert und islamisiert. Durch das damit verbundene Wein-Verbot kam der bis dahin recht erfolgreich betriebene Weinbau völlig zum Erliegen.

Erst zu Beginn der französischen Kolonialzeit kamen wieder kundige Weinbauern ins Land. Sie begründeten den Weinbau in Marokko praktisch neu. Weite Ebenen, Berge, vorzügliche Böden und vor allem viel Sonne, gute Bedingungen für den Weinbau gibt es nicht nur in Burgund, der Toskana oder in der Pfalz. Die sanft geschwungenen Weinberge sind zwar ein ungewöhnlicher Anblick in einem muslimischen Land. Doch die Reben und der aus ihnen hergestellte Wein gedeihen gut in Marokko. Das einzige, speziell marokkanische Problem im Weinbau ist der „Chergui", ein heißer Wüstenwind, der, so Allah will, die Trauben in manchen Jahren in kürzester Zeit zu Rosinen verbrennt.

der Blick von Erwin spricht Bände, so ne Pfütze an Wein und dann schmeckt der noch nicht einmal

dabei sollte hier doch wirklich ein guter Tropfen zu finden sein

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